Für eine lebenswerte Zukunft durch umwelt- und klimapolitisches Handeln

Die Kli­ma­kri­se gefähr­det jeg­li­ches Leben auf unse­rem Pla­ne­ten und deren Bewäl­ti­gung ist damit die Her­aus­for­de­rung unse­rer Zeit. Auf­grund der Dring­lich­keit ist schnel­les und kon­se­quen­tes Han­deln erforderlich.

Die Hoch­schu­len müs­sen dabei eine Vor­bild­funk­ti­on gegen­über der Gesell­schaft ein­neh­men, indem sie res­sour­cen­scho­nend und nach­hal­tig agie­ren. Dabei ist es zum einen wich­tig, die Aus­wir­kun­gen und Zusam­men­hän­ge der Kli­ma­kri­se als öko­lo­gi­sches, sozia­les und inter­dis­zi­pli­nä­res Pro­blem zu ver­ste­hen und zu behan­deln. Die­se Inhal­te müs­sen auch in For­schung, Leh­re und Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on der Hoch­schu­len ver­an­kert wer­den, um das not­wen­di­ge Wis­sen für die Bewäl­ti­gung der Kli­ma­kri­se den Stu­die­ren­den und der Gesell­schaft zu ver­mit­teln. Zum ande­ren haben Hoch­schu­len in Bezug auf ihre Infra­struk­tur und ihre Mitarbeiter_innen zu han­deln. Neben einer nach­hal­ti­gen und kli­ma­scho­nen­den bau­li­chen Infra­struk­tur haben Hoch­schu­len ihren Mitarbeiter_innen gegen­über die Ver­ant­wor­tung, kli­ma­scho­nen­des Ver­hal­ten zu unter­stüt­zen. Dar­un­ter ver­ste­hen wir ins­be­son­de­re die Unter­stüt­zun­gen in Bezug auf nach­hal­ti­ge Mobilität.

Wir als Stu­die­ren­de haben die gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung, uns für Maß­nah­men an und außer­halb der Hoch­schu­le ein­zu­set­zen und neh­men uns das Recht, deren Umset­zung einzufordern.

Klimaneutrale Hochschulen

Die Kli­ma­kri­se ist eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit. Die Hoch­schu­len müs­sen eine Vorreiter_innenrolle ein­neh­men und ihrer Ver­ant­wor­tung der Gesell­schaft gegen­über gerecht wer­den. Daher for­dern wir im Hoch­schul­sek­tor eine Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie und einen Stra­te­gie­plan für kli­ma­neu­tra­le Hoch­schu­len bis 2030. Akti­ve Maß­nah­men für den Kli­ma­schutz müs­sen auch von den Bil­dungs­ein­rich­tun­gen selbst for­ciert wer­den – Green Labs in der For­schung, UZ46 zer­ti­fi­zier­ter Grün-Strom und Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gie­trä­gern. Außer­dem muss die Kli­ma­for­schung ver­mehrt geför­dert und die Erkennt­nis­se auch umge­setzt werden.

Bessere öffentliche Anbindungen und Fahrradinfrastruktur

Der Ver­kehrs­sek­tor ist in Öster­reich einer der größ­ten Emit­ten­ten von Treib­haus­ga­sen. Wir Stu­die­ren­de ler­nen einer­seits vom drin­gen­den Hand­lungs­be­darf durch die Kli­ma­kri­se und sind ande­rer­seits auch auf einen gut aus­ge­bau­ten öffent­li­chen Ver­kehr, sowie leist­ba­re Mobi­li­tät ange­wie­sen. Das gilt sowohl direkt am Hoch­schul­stand­ort als auch über­re­gio­nal, um den Kon­takt zu Fami­lie und Freund_innen hal­ten zu können.

Wir for­dern daher den Bund, die Län­der und Gemein­den dazu auf, die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel zu attrak­ti­vie­ren und das Fahr­rad als gesun­des, kli­ma­freund­li­ches und güns­ti­ges Ver­kehrs­mit­tel durch den Aus­bau von Fahr­rad­in­fra­struk­tur zu för­dern. Dazu zäh­len qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Fahr­rad­we­ge und ‑abstell­a­nala­gen, Repa­ra­tur­stel­len, För­de­run­gen für Fahr­rä­der, Las­ten­fahr­rad­ver­leih und Lade­stel­len für E‑Bikes.

Förderung lokaler und digitaler Tauschbörsen

Kon­zep­te für Tausch­bör­sen einer­seits für All­tags­gü­ter wie z.B. Klei­dung oder Möbel und ande­rer­seits für Dienst­leis­tun­gen, wie Nach­hil­fe oder Unter­süt­zung beim Umzug, sol­len im Sin­ne der spar­sa­men Res­sour­cen­nut­zung, der gemein­schaft­li­chen Unter­stüt­zung und Kos­ten­er­spar­nis geför­dert wer­den. Es soll geprüft wer­den, ob dies im Zuge der Umset­zung einer digi­ta­len Platt­form für Stu­die­ren­de sinn­voll inte­griert wer­den kann.

Keine Finanzierung für klimaschädliche Forschung

Öffent­li­che Hoch­schu­len tra­gen Ver­ant­wor­tung für umwelt- und kli­ma­po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen. Sie dür­fen kei­ne For­schungs­fi­nan­zie­rung anneh­men, die dar­auf abzielt, fos­si­le Ener­gie­trä­ger lang­fris­tig zu erhal­ten oder die Ener­gie­wen­de zu behin­dern. Finan­zier­te Koope­ra­tio­nen mit fos­si­len Unter­neh­men sind nur zuläs­sig, wenn die Mit­tel nach­weis­lich öko­lo­gisch nach­hal­ti­ger For­schung und der Trans­for­ma­ti­on des Ener­gie­sek­tors die­nen. Kei­nes­falls dür­fen sich Hoch­schu­len für Green­wa­shing-Kam­pa­gnen instru­men­ta­li­sie­ren lassen.

Förderung von Aktivismus und gesellschaftlichen Einsatz

In Anbe­tracht der drän­gen­den öko­lo­gi­schen und sozia­len Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit ist es wich­tig, die Moti­va­ti­on von Stu­die­ren­den zu för­dern, sich aktiv für eine lebens­wer­te Zukunft ein­zu­set­zen. Hoch­schu­len soll­ten nicht nur Orte der Wis­sens­ver­mitt­lung, son­dern auch Räu­me gesell­schaft­li­cher Ver­ant­wor­tung sein. In der Ver­gan­gen­heit waren Stu­die­ren­de immer schon trei­ben­de Kraft gesell­schaft­li­cher Veränderung.

Des­halb ist es ent­schei­dend, dass die akti­vis­ti­sche Tätig­keit von Stu­die­ren­den gezielt unter­stützt wird – etwa durch die Stär­kung von Hoch­schul­ver­tre­tun­gen sowie deren Umwelt- und Nach­hal­tig­keits­re­fe­ra­ten. Die­se bie­ten eine Platt­form, um nach­hal­ti­ge Pro­jek­te zu initi­ie­ren, Bewusst­sein für öko­lo­gi­sche The­men zu schaf­fen und hoch­schul­po­li­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen im Sin­ne einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung mit­zu­ge­stal­ten. Durch finan­zi­el­le, struk­tu­rel­le und ideel­le För­de­rung kann das Enga­ge­ment jun­ger Men­schen ver­ste­tigt und ihre Wirk­sam­keit in der Gesell­schaft nach­hal­tig gestärkt werden.