Wir sind eine parteipolitisch unabhängige Studierendenvertretung und sprechen uns gegen jegliche Parteipolitik in der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft aus.
Die Interessen der Studierenden stehen für uns an oberster Stelle! Diese zu vertreten, funktioniert parteipolitisch unabhängig am besten. Finanzielle und ideologische Eigenständigkeit – ohne eine Parlamentspartei im Hintergrund – ermöglicht uns ungebundenes und selbstbestimmtes Handeln.
Eine gute Studierendenvertretung muss kritisch sein und darf nicht aufgrund eines Abhängigkeitsverhältnisses von Parlamentsparteien ihre eigentliche Aufgabe aus den Augen verlieren – Parteiinteressen dürfen nicht an die Stelle der Interessen der Studierenden treten!
Bildung ist ein Menschenrecht!
Wir vertreten die Ansicht, dass der Zugang zu Bildung nicht beschränkt werden darf – weder durch finanzielle, noch echte Zugangsbeschränkungen. Darum sind wir gegen jegliche finanziellen Hindernisse, in und vor dem Studium, seien es Studiengebühren, Studienbeiträge, Kautionen oder Aufnahmeverfahren. Die Aufgabe des Staates ist es, für einen entsprechenden Ausbau der Kapazitäten an bestehenden Hochschulen sowie die dafür notwendigen Ressourcen zu sorgen. Durch die Schaffung der passenden Rahmenbedingungen an Hochschulen soll allen, die ein Studium anstreben, ein freier und offener Hochschulzugang ermöglicht werden.
Alle Studierenden sollen die Möglichkeit haben, durch die Vertretungsarbeit ihre Hochschule mitzugestalten. Wir sind ein Zusammenschluss unabhängiger Hochschullisten und für uns ist die Einbindung aller Studierenden in sämtliche Entscheidungsfindungsprozesse an den Hochschulen und in der ÖH-Arbeit von zentraler Bedeutung. Durch niederschwellige Partizipationsmöglichkeiten haben alle Studierenden bei uns einen Platz.
Uns ist wichtig, dass auch partei- und fraktionslose Studierendenvertreter_innen und studentische Organisationen und Institutionen bei uns eine Ansprechperson haben und ihre Anliegen Gehör finden, da ehrenamtliches Engagement nicht von Fraktionszugehörigkeit abhängen darf.
Studierende sind die größte Personengruppe an den Hochschulen. Wir verstehen uns weder als deren Kund_innen noch als Produkte, sondern als mitverantwortliche Angehörige. Als solche sehen wir die studentische Partizipation in allen möglichen Hochschulprozessen und den zugrundeliegenden Gesetzesentwicklungen als essentiell an. Hochschulen leben von dem Zusammenspiel zwischen Forschung und Lehre, welches ohne Studierende nicht möglich wäre. Daher müssen Studierende in alle Entscheidungsprozesse an Hochschulen einbezogen werden, beispielsweise durch eine drittelparitätische Besetzung der Gremien und dem Ausbau demokratischer Strukturen.
Wir setzen uns für inklusive, diverse und barrierefreie Hochschulen ein, wollen diskriminierende Strukturen aufbrechen und stehen aktiv für mehr Diversität unter Lehrenden und Studierenden ein.
Deshalb lehnen wir jegliche Form der Diskriminierung entschieden ab. Rassistische, sexistische, queerfeindliche, ableistische und diskriminierende Ideologien dürfen an keiner Hochschule einen Platz finden. Wir treten aktiv gegen diskriminierende Handlungen und Äußerungen auf.
Die Klimakrise gefährdet jegliches Leben auf unserem Planeten und ist damit DIE Herausforderung unserer Zeit. Aufgrund der Dringlichkeit ist akutes Handeln erforderlich, wobei strukturelle Ursachen der Klimakrise kritisch hinterfragt und aktiv geändert werden müssen.
Die Hochschulen müssen eine Vorbildfunktion gegenüber der Gesellschaft allgemein einnehmen, indem sie durch ihre Forschung, ihre Lehre und ihr Handeln zu einer sozialökologischen Transformation beitragen. Dabei ist es wichtig, die Auswirkungen und Zusammenhänge der Klimakrise als ökologisches, soziales und interdisziplinäres Problem zu verstehen und zu behandeln. Diese Inhalte müssen auch in der Lehre verankert werden, um das notwendige Wissen für die Bewältigung der Klimakrise zu vermitteln. Wir als Studierende haben die gesellschaftliche Verantwortung, uns für Maßnahmen an und außerhalb der Hochschule einzusetzen und nehmen uns das Recht, deren Umsetzung einzufordern.
Wir treten für die umfassende Unterstützung Studierender ein und streben insbesondere den Ausbau eines an die Lebensrealität der Studierenden angepassten Beihilfen- und Stipendiensystems an. Auch günstiges Wohnen, leistbares, qualitativ hochwertiges Essen in der Mensa und verbilligte Tickets für öffentliche Verkehrsmittel sind uns ein Anliegen.
Wir setzen uns für den Abbau von finanziellen Hürden in der Hochschullandschaft ein. Es darf weder die finanzielle Stellung der Studierenden, noch das Einkommen der Eltern über den Beginn oder den erfolgreichen Abschluss des Studiums entscheiden.
Studieren muss unabhängig vom finanziellen Background möglich gemacht werden!
Für uns ist Bildung eines der höchsten Güter der Gesellschaft. Hochschulen sind Zentren des Diskurses und wichtiger Ausgangspunkte des gesellschaftlichen Fortschritts. Deshalb müssen Hochschulen durch öffentliche Mittel ausfinanziert werden. Wenn Hochschulen auf das Geld aus der Wirtschaft angewiesen sind, ist freie Forschung und Lehre unmöglich. Drittmittel sollen nur Zusatzeinnahmen und nicht essentiell für den Betrieb der Hochschulen sein. Zugänge zu Studien sollen nicht durch mangelnde finanzielle Ressourcen beschränkt sein.
Um Studierenden die Arbeit der ÖH frei zugänglich zu machen, ist es uns wichtig, diese transparent zu kommunizieren. Wir stehen dafür, dass die ÖH getroffene Beschlüsse und die dahinter liegende Argumentation sowie ihre Finanz- und Personalentscheidungen veröffentlicht.
Als FLÖ legen wir unsere Wahlkampfkosten jede Periode offen, um einen Schritt in Richtung transparente ÖH zu setzen und fordern andere Fraktionen auf dasselbe zu tun!
Die Realität der Studierenden endet nicht an den Türen der Hochschulen. Das Leben der Studierenden hat viele Facetten und wird von unterschiedlichsten Einflüssen bestimmt. Ebenso wirkt die Gesellschaft direkt auf uns Studierenden zurück. Studierende sind eine Gesellschaftssparte, die in der Politik ohnehin zu wenig Gehör bekommt – daher ist es wichtig, dass die ÖH ihre Interessen in allen Belangen laut vertritt.
Daher setzt sich die FLÖ für die aktive Ausübung des allgemeinpolitischen Mandats ein.
Wir kritisieren den Wandel der Hochschulen zu reinen Ausbildungseinrichtungen und sprechen uns klar gegen Bildungsökonomisierung aus.
Für uns stehen Studierende im Mittelpunkt. Nicht das bloße Konsumieren und Reproduzieren von Wissen, sondern das Vermitteln von aktuellen und relevanten Lehrinhalten sowie die Förderung des kritischen und selbstständigen Denkens sehen wir als zentrale Aufgabe der Hochschule an. Zeitgemäße und qualitätsvolle Lehre soll Studierende dazu befähigen, sich kritisch mit aktuellen Themen- und Forschungsgebieten auseinanderzusetzen. Die Lehre soll sich stetig anhand aktueller didaktischer und fachlicher Erkenntnisse weiterentwickeln und als forschungs- und kunstgeleitete Lehre verwirklicht werden.
Ein zentrales Ziel der Hochschulen sollte die Förderung und Sicherstellung der Qualität eingerichteter Studien sein. Dies umfasst unter anderem Aspekte wie Studierbarkeit, angemessene Betreuungsverhältnisse in immanenten Lehrveranstaltungen, ECTS-Gerechtigkeit, sowie Vereinbarkeit mit Beruf und Betreuungspflichten.
Wir begrüßen die Autonomie der Hochschulen und die Freiheit der Lehre, sehen allerdings einheitliche Mindeststandards im Studienrecht als Voraussetzung für qualitatives Studieren.
Das Studienrecht ist dazu gedacht, um Studierenden Rechtssicherheit während des Studiums zu geben – es ist unser Werkzeug zur Einforderung der rechtlichen Verpflichtung der Hochschule gegenüber den Studierenden.
Studienrecht muss öffentliches Recht bleiben und darf nicht in das Privatrecht wandern. Vertragliche Bindungen an die Hochschule kritisieren wir.
Wir setzen uns dafür ein, dass Studierende ihr Studium flexibel gestalten können, da individuelle Schwerpunktsetzung wesentlich zur Qualität im Studium beiträgt. Dazu gehört der Abbau von Voraussetzungsketten, genauso wie eine ausreichend große Anzahl an frei wählbaren ECTS in Curricula, und zeitliche Flexibilität in der Studienorganisation, die den Studierenden ermöglichen sollen, ihr Studium an ihre Lebensrealität und ihre Interessen anzupassen.
Alternative Studienmodelle wie individuelle Studien, Teilzeit- oder berufsbegleitende Studien sollen individuelle Bildung sowie Studieren mit Berufs- oder Betreuungspflichten ermöglichen.
Wir setzen uns insbesondere für die Förderung und Unterstützung von FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter‑, Non-binary, Trans- und Agender) Studierenden, First Generation Students, (Studierende, die in ihrem familiären Hintergrund keine Akademiker_innen haben), migrantische Studierende, sowie jegliche Studierende aus marginalisierten Gruppen ein. Diese haben es oft schwerer ein Studium zu beginnen, in der von der Gesellschaft erwarteten Geschwindigkeit im Studium voranzukommen und abzuschließen. Deshalb soll es für diese Studierenden und Studieninteressierte Angebote zur Unterstützung und Orientierung, wie individuelle Beratung, geben. Bildungsgrad und Herkunftsland der Eltern dürfen nicht entscheidend für den Bildungsweg der nachfolgenden Generation sein.
In unserer vernetzten Welt ist internationale Mobilität unbedingt notwendig. Damit einher gehen für das Leben bereichernde Erfahrungen durch kulturellen und sprachlichen Austausch über das Studienfeld hinaus. Dies sollte auch Studierenden ermöglicht werden. Aus diesem Grund setzen wir uns für die Erleichterung der Teilnahme an Austauschprogrammen – sowohl für Outgoing students als auch für Incoming students – und eine bessere Anerkennung der im Ausland erbrachten Leistungen ein.
Weiters dürfen Studierende aus Drittstaaten nicht länger durch die Zahlung eines deutlich höheren Studienbeitrags diskriminiert werden.
Für Lehrende und Studierende sollen die gleichen Anforderungen an ihr Sprachniveau gestellt werden. Zum Einstieg für internationale Studierende muss es möglich sein, geforderte Sprachnachweise auch ohne Zusatzkosten zu erbringen bzw. die benötigten Sprachen am Studienbeginn an der Hochschule zu erlernen. Kurse und Sprachprüfungen sind durch die Hochschulen kostenlos anzubieten.
Um einen verantwortungsvollen Umgang in der Forschung sicherzustellen, setzen wir uns für die Einrichtung von unabhängigen Stabsstellen an der Hochschule zur Evaluierung von Forschungsprojekten hinsichtlich ethischer Fragestellungen ein. Diese sollen des Weiteren eine Beratungsstelle für Forschende, Studierende und Lehrende zum Thema ethische Forschung sein. Die Herkunft von Drittmitteln soll nach Möglichkeit offen gelegt werden, um Transparenz zu gewährleisten. Weiters fordern wir Folgenabschätzungen zu Forschungsprojekten an Hochschulen, welche offenzulegen sind.
Lehrende sollen sich außerdem ihrer Verantwortung bewusst sein und sich in ihren Lehrinhalten mit ethischen Fragestellungen auseinandersetzen und Studierende anregen, Themen ganzheitlich zu betrachten und kritisch zu hinterfragen.